Thematischer Elternabend „Sexualität in der Kindheit“-1

Thematischer Elternabend „Sexualität in der Kindheit“

30. Januar 2019

Mütter und Väter sind oft verunsichert, wenn sie ihre Kinder in Situationen beobachten, die in einem sexuellen Kontext stehen. Den Eltern bereitet es große Schwierigkeiten, die Situation richtig einzuschätzen und angemessen zu handeln. In dem Zusammenhang kommen oft folgende Fragen auf: Ist das Verhalten meines Kindes normal? Was ist Teil der sexuellen Entwicklung von Kindern? Wann werden gewisse Grenzen verletzt? Wann liegt möglicherweise ein sexueller Übergriff unter Kindern vor? Kaum ein Elternteil kann eindeutig auf diese Fragen antworten.

Antworten vom Experten

Das Team der KITA Waldräuber hat Anliegen verschiedener Eltern ernst genommen und einen Experten für dieses Fachgebiet engagiert: den Sexualpädagogen Herrn Ritter von der Beratungsstelle „pro familia“. Die zweistündige Veranstaltung fand am 22. Januar 2019 um 16.30 Uhr im Bewegungsraum der Einrichtung statt. Leider sind nur sechs Eltern der Einladung gefolgt. Acht interessierte Erzieher haben die Möglichkeit genutzt, um ihr bereits erworbenes Wissen zu vertiefen und den Rat des Experten einzuholen.

Nach einer kurzen Vorstellung des Experten und seiner Funktion in der Beratungsstelle wurde die Veranstaltung mit einer interaktiven Übung eröffnet. In den vier Ecken des Raumes waren folgende Schlagwörter angebracht: Medien, Eltern, Geschwister/Freunde sowie Kita/Schule. Alle Teilnehmenden sollten überlegen, von wem sie aufgeklärt wurden und sich entsprechend positionieren. Herr Ritter ging auf die Teilnehmenden ein und hakte nach. Die einen hatten Sexualkunde in der Grundschule, die anderen verfolgten neugierig die Artikel des Dr.-Sommer-Teams in der „Bravo“.

Regeln in der Sexualerziehung

Nach der Aufwärmübung erklärte er ausführlich die psychosexuellen Entwicklungsphasen nach Sigmund Freud: von der oralen Phase bis zur Latenzphase. Die Aufmerksamkeit und Lust der Kinder richten sich in den unterschiedlichen Phasen jeweils auf ein anderes Körperteil. Eine gelungene Sexualerziehung beginnt demzufolge schon ab der Geburt.

In der Stuhlkreisrunde erzählte Herr Ritter auch zahlreiche Anekdoten aus dem Alltag eines Sexualpädagogen. „Zeig doch mal deine Mumu!“ oder „Küss meinen Penis!“ – diese Situationen werden ihm immer wieder von besorgten Eltern geschildert. Er machte deutlich, wie wichtig es ist, zu Hause und in der Einrichtung Regeln zu vereinbaren, zum Beispiel: „Nichts in Körperöffnungen stecken“ und: „Stopp heißt stopp!“

Zeit für Fragen

„Was sollen wir nur tun, wenn uns die Kinder beim Sex erwischen?“, lautete eine Frage aus dem Plenum. Herr Ritter musste schmunzeln und teilte mit, dass diese Frage in fast jeder Runde gestellt wird. Er nahm sich genügend Zeit um diese und andere Fragen eingängig zu beantworten.

Am Ende gab er den Teilnehmenden nochmal die Möglichkeit, mit sehr persönlichen Anliegen allein an ihn heranzutreten. Abschließend versorgte er die Interessenten mit ausreichend Informationsmaterial und seiner Visitenkarte. Für den erkenntnisreichen und informativen Abend möchten wir uns nochmals bei Herrn Ritter bedanken.




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